Bilder aus dem Teufelsmoor
begegnen den Moorlandschaften im Emsland

Künstlerkolonie Worpswede

29.03. bis 10.07.2022

Otto Modersohn, Moormädchen neben einem Birkenstamm, Öl auf Malpappe, 1904, Otto-Modersohn-Stiftung

Fritz Overbeck, Wolken im Moor, Öl auf Karton, um 1898 Overbeck-Museum, Bremen

Paula Modersohn-Becker, Abendlandschaft mit Buch­weizen­feld, Öltempera auf Malpappe, um 1901, Privatsammlung

Das „Moormädchen neben dem Birkenstamm“ scheint den Betrachter aufzufordern, ihm zu folgen. Die faszinierende weite Moorlandschaft, die das Gemälde von Otto Modersohn ankündigt, steht im Zentrum der kommenden Ausstellung auf Gut Altenkamp. Wie Worpswede war das historische Anwesen, das heute als Ausstellungszentrum der Stadt Papenburg dient, von Mooren umgeben.

Über zwei Ebenen des Gutsherrenhauses werden rund 90 Gemälde und eine Auswahl von Druckgrafik der Künstlerkolonie Worpswede präsentiert. Gezeigt werden Werke von Hans am Ende, Bernhard Hoetger, Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Paula Modersohn-Becker, Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rothe, Ottilie Reylaender, Clara Rilke-Westhoff, Heinrich Vogeler, Carl Vinnen und anderen Vertreterinnen und Vertretern aus der Gründerzeit der Künstlerkolonie, die 1889 ihren Anfang nahm.

Für die Worpsweder Malerinnen und Maler bot das raue Leben im Teufelsmoor eine unverbrauchte Motivwelt und eine Inspirationsquelle bisher ungesehener Farben. Die Weite der Landschaft, der hohe Himmel, die schlanken Birken und das spiegelnde Wasser in den Kanälen sind in den Werken ein wiederkehrendes Motiv. Porträts der Moorbauern und Schilderungen ihrer Katen und Haustiere sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie Schilderungen vom Torfstich und den typischen Moorkähnen mit den dunklen Segeln. All diese Eindrücke übten auf die Künstler eine spürbare Faszination aus.

Neben der umfangreichen Präsentation der Werke der Worpsweder Künstlerkolonie soll zugleich ein Bogen zur Kunstgeschichte im Emsland gespannt werden. Dass die weite Moorlandschaft auch hier vor Ort ihre Beachtung fand, bildet eine repräsentative Auswahl von Gemälden regionaler Maler aus der gleichen Zeit – um 1900 – ab. Die Werke stammen von u.a. Julius Wolter, Bernhard Büter und Heinrich Hermanns.